Irans Atomprogramm - Iran ist nicht das Problem 05.08.2010

Von Noam Chomsky

Immer wieder peitschen die USA neue Sanktionsbeschlüsse gegen den Iran durch den Uno-Sicherheitsrat, weil Teheran an seinem Atomprogramm festhält. Dabei ist es ausgerechnet Washington, das die atomare Abrüstung im Nahen Osten blockiert.

 

Ein Staat, zwei Völker 15.06.2010
Begegnung zwischen einem Palästinenser und einem orthodoxen Juden auf dem
Ölberg in Jerusalem, Februar 2007

Der israelisch-palästinensische Antagonismus kann nur in einem gemeinsamen ­demokratischen Staat aufgehoben werden

Von Werner Pirker

In Haifa, der stark arabisch geprägten israelischen Hafenstadt, fand vom 28. bis 30. Mai die »Zweite Konferenz für einen säkularen, demokratischen Staat im historischen Palästina und das Recht auf Rückkehr« statt. Initiiert von der jüdisch-arabischen Organisation »Abnaa el Balad« (Kinder des Landes) zog die Veranstaltung, auf die drei Tage verteilt, mehr als tausend Teilnehmer von allen fünf Kontinenten an. Auf der Eröffnungsveranstaltung sprachen unter anderen Omar Barghuti, Koordinator der internationalen Kampagne für Investitionsstopp, Boykott und Sanktionen (BDS), Jamal Jumaa von Stop the Wall, per Videoübertragung aus Gaza Haidar Eid, Koordinator der Bewegung gegen die Blockade, Abd el Latif Gheit, Vorsitzender der Gefangenenhilfsorganisation »Adameer«, sowie der in London lebende israelische Historiker Ilan Pappe. ...

 

Dreischritt aus der Gewalt 31.03.2010
Wie Terror beseitigen? »Erstens müssen wir uns von unserer eigenen Täterrolle verabschieden. Zweitens
müssen wir uns um die Ursachen von Konflikten kümmern. Drittens müssen wir einen Terrorakt wie eine Straftat behandeln

»Die üble Geißel des Terrorismus«: Realität, Konstruktion, Abhilfe. Vortrag von Noam Chomsky anläßlich der Verleihung des Erich-Fromm-Preises 2010 an ihn durch die Internationale Erich-Fromm-Gesellschaft in Stuttgart am 23. März 2010 (Teil II und Schluß)

Am vergangenen Dienstag, dem 110. Geburtstag des Psychoanalytikers Erich Fromm (1900–1980), wurde der Sprachwissenschaftler und politische Intellektuelle Noam Chomsky mit dem Erich-Fromm-Preis 2010 ausgezeichnet. Die Internationale Erich-Fromm-Gesellschaft würdigte damit Chomskys akademisches Lebenswerk, vor allem aber »sein von öffentlichen Meinungen unabhängiges Urteil«. Wir dokumentieren die schriftliche Fassung von Chomskys Rede. Redaktionelle Anmerkungen erscheinen in eckigen Klammern.

 

Verdrängte Verbrechen 30.03.2010
Noam Chomsky bei der Preisverleihung
im Stuttgarter Neuen Schloß

»Die üble Geißel des Terrorismus«: Realität, Konstruktion, Abhilfe. Vortrag von Noam Chomsky anläßlich der Verleihung des Erich-Fromm-Preises 2010 an ihn durch die Internationale Erich-Fromm-Gesellschaft in Stuttgart am 23. März 2010 (Teil I)

Am vergangenen Dienstag, dem 110. Geburtstag des Psychoanalytikers Erich Fromm (1900-1980), wurde der Sprachwissenschaftler und politische Intellektuelle Noam Chomsky mit dem Erich-Fromm-Preis 2010 ausgezeichnet. Die Internationale Erich-Fromm-Gesellschaft würdigte damit Chomskys akademisches Lebenswerk, vor allem aber »sein von öffentlichen Meinungen unabhängiges Urteil«. Wir dokumentieren die schriftliche Fassung von Chomskys Rede. Redaktionelle Anmerkungen erscheinen in eckigen Klammern.

 

Heiner Flassbeck, UN-Chefvolkswirt, zur Krise in Griechenland 04.03.2010 (Video)

ARD-Morgenmagazin

 

The mystery of the Afghanistan war 1 March 2010

By Christopher King

Christopher King argues that “a situation exists in which it may be in the interests of the United States to seek a ‘cold war’ situation with Russia and China as a pretext for defaulting on its external debt, attacking Iran, taking direct control of all Middle Eastern oilfields and effective control of Europe”.


Let us consider a puzzle about the Afghanistan war. Recently, Lieutenant-General Hamid Gul, formerly of the Pakistani army and head of the country’s Inter-Service Intelligence (ISI) agency (1987-89), remarked: “In this situation, what are the Americans trying to achieve – I don't know. There is much ambiguity about their political objectives. Every military conflict must have a political purpose. I cannot discern that there is any political purpose.” ...

 

»Die junge Welt hat Potential« 23.01.2010

Genossenschaft hat Etappenziel erreicht. Ein Gespräch mit Karl-Heinz Dellwo

Interview: Claudia Wangerin

Karl-Heinz Dellwo ist Mitbegründer des Laika-Verlags in Hamburg und 1000. Mitglied der LPG junge Welt eG

Warum haben Sie sich entschieden, durch Erwerb eines Genossenschaftsanteils Miteigentümer dieser Zeitung zu werden?

Der Aspekt des Miteigentümers stand für mich nicht im Vordergrund, sondern die Notwendigkeit einer linken Tageszeitung in der Bundesrepublik Deutschland. Diese Funktion erfüllt aus meiner Sicht die junge Welt, deshalb will ich sie unterstützen. ...

 

Welcome to Orwell’s World 2010 December 30, 2009

By John Pilger

 ...Obama’s most audacious lie is that Afghanistan today is a “safe haven” for al-Qaeda’s attacks on the West. His own national security adviser, General James Jones, said in October that there were “fewer than 100” al-Qaeda in Afghanistan. According to US intelligence, 90 per cent of the Taliban are hardly Taliban at all, but “a tribal localised insurgency [who] see themselves as opposing the US because it is an occupying power”. The war is a fraud. Only the terminally gormless remain true to the Obama brand of “world peace”. ...   Here as rtf file a German translation of John Pilger's artcle

 

Welcome to Pashtunistan: the aim of America’s secret war?  December 21. 2009

By Shaukat Qadir

Few people by now can be unaware of Blackwater, later known as Blackwater Worldwide and now as Xe. The private security agency formed in 1997 and based in North Carolina is owned by Erik Prince, a former member of the US Navy Seal special forces, and has long-standing links with both the CIA and the FBI.

Its presence in Pakistan has been an open secret for some years. The investigative journalist and writer Jeremy Scahill, an authority on Blackwater and author of the bestselling Blackwater: the Rise of the World’s Most Powerful Mercenary Army, revealed last month that it has been there since 2006. He says Blackwater is being employed for covert ops, essentially intended to target high-value al Qa’eda leaders, including Osama bin Laden, but it has also assisted in providing information for drone attacks and has kidnapped suspects and transported them covertly to the US for interrogation.

In other words, it is an American agency with a licence to kill or kidnap, thus exonerating official American agencies that might one day be held accountable. (...)

Pakistan’s conspiracy theorists have long held that the real object of Xe, acting on behalf of the CIA, is to destabilise Pakistan so as to have an excuse to take over or destroy its nuclear assets, because Israel and the US remain uncomfortable with a nuclear Pakistan. I have long disputed this theory, but am finding it increasingly difficult to continue doing so.

The Brazilian journalist Pepe Escobar has suggested that the US wants to leave behind a united Pashtunistan, consisting of Pakistan’s North West Frontier Province and Afghanistan, an independent Balochistan and a weak, truncated Pakistan. The argument is a clever mix of fact and fiction; Jeremy Scahill he is not. ...

 

Deutsche Schlagkraft 05.11.2009
»Trio Infernale« Außenminister Guido Westerwelle, Verteidigungsminister Karl-Theodor Freiherr
von und zu Guttenberg und Minister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Dirk Niebel
Foto: AP

Analyse. Zum Koalitionsvertrag von CDU/CSU und FDP. Auf dem Weg zu einer ­hochgerüsteten Großmacht mit weltweiten Ambitionen

Von Wolfgang Gehrcke und Paul Schäfer

Guido Westerwelle (FDP), Karl-Theodor Freiherr von und zu Guttenberg (CSU) und Dirk Niebel (FDP) – ein »Trio Infernale« bestimmt künftig die deutsche Außenpolitik. ...

 

Der Iran - seine Einordnung in die internationale Weltlage bzw.
seine Bedeutung in der Zeit der Weltfinanzkrise

von Brigitte Queck und Dr. Falkenhagen

Download:  als Word-Datei

 

»Kurras’ Hand wurde von den Westberliner Medien geführt« 04.07.2009
8. Juni 1967, Grenzübergang Helmstedt-Marienborn: Der Leichenwagen mit
dem Sarg von Benno Ohnesorg auf dem Weg nach Hannover

Gespräch mit Heinrich Fink und Ralf Reinders. Über den Rechtsstaat Bundesrepublik, den 2. Juni 1967 sowie die radikale Linke im Westen und die DDR

Interview: Markus Bernhardt

Heinrich Fink ist emeritierter Professor für Theologie und Vorsitzender der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten (VVN-BdA). Von 1990 bis 1992 war er Rektor der Humoldt-Universität zu Berlin, von 1998 bis 2002 Mitglied des Bundestages für die damalige PDS.

Ralf Reinders war Mitglied der Bewegung 2. Juni. Er war an der Entführung des CDU-Politikers Peter Lorenz 1975 beteiligt und wurde zu 15 Jahren Haft verurteilt, von denen er zwölf Jahre verbüßte. 1990 wurde er entlassen. Er engagiert sich heute in der Radikalen Linken.

 

Die große Wut 29.04.2009
Gewaltsame Erhebung für den sozialen Fortschritt: Revolutionäre bei
Straßenkämpfen im Berliner Zeitungsviertel, Januar 1919
Foto: jW-Archiv

Vorabdruck. »Zeit des Zorns. Streitschrift für eine gerechte Gesellschaft«

Von Jutta Ditfurth

In ihrem am 2. Mai erscheinenden Buch »Zeit des Zorns« analysiert Jutta Ditfurth, wie sich das Kapital die globale Wirtschaftskrise zunutze macht, um sich der noch verbliebenen sozialen und demokratischen Errungenschaften ebenso wie ökologischen Erfordernissen zu entledigen. ­Ihre Prognose: Der weltweite ökonomische Abschwung wird nicht zum Zusammenbruch des Kapitalismus führen, vielmehr besteht die Gefahr, daß er gestärkt aus ihm hervorgeht. Ditfurth fragt nach den zentralen Schwachpunkten des Systems und diskutiert Strategien der Gegenwehr. Wir veröffentlichen im folgenden Auszüge – unter Weglassung von Literaturhinweisen – aus dem ersten Kapitel. Wir danken dem Droemer Verlag für die freundliche Genehmigung zum Vorabdruck. (jW)

 

Expansion und Eskalation: 60 Jahre NATO 4/2009

Von Andreas Buro und Martin Singe

Blätter für deutsche und internationale Politik, Heft 4/2009, S. 53-63

 

Obama’s Moment is Passing Quickly March 20, 2009

by Dave Lindorff

... We are nearing a point where the American public is going to lose patience with the half measures, the continuing pouring of national treasure down the twin sinkholes of the failed financial institutions and the two endless wars in the Middle East, and the tone-deaf behavior of cabinet secretaries and advisors who don't have a clue about how average Americans are living these days. 

This is President Obama's moment for action. Firing Geithner and Summers would be a good start. 

Americans should make an effort to let President Obama know that they want more than token stimulus programs. (Just consider this: official unemployment is now 8.1 percent, but only 4.5% of American workers are able to collect unemployment benefits, and meanwhile, real unemployment is closer to 18 percent. That's a lot of hurt, and not a lot of help.) 

A good idea would be to join a march on the Pentagon set for this Saturday, March 21, (http://natassembly.org/MarchOnPentagon.html) and a two-day program of demonstrations against Wall Street set for April 3 and 4 in New York City (http://www.bailoutpeople.org/).

 

»Existenzrecht« und Existenz 10.02.2009

Vorabdruck: Sechzig Jahre Israel. Die Genesis einer ­politischen Krise des Zionismus

Von Moshe Zuckermann

 

„Löscht alle Wilden aus!“  Gaza 2009 (Teil 1)   Gaza 2009 (Teil 2)  Gaza 2009 (Teil 3)

von Noam Chomsky

Der jüngste amerikanisch-israelische Angriff auf hilflose Palästinenser wurde am Samstag, dem 27. Dezember, begangen. Die Attacke war minutiös geplant – in der israelischen Presse ist von sechs Monaten die Rede. Zwei Komponenten – eine militärische und eine propagandistische – spielten bei der Planung eine Rolle. Von grundlegender Bedeutung waren die Lehren, die aus Israels Libanoninvasion 2006 gezogen wurden. Diese galt als schlecht vorbereitet und schlecht vermarktet.

Orginalartikel in Englisch: "Exterminate all the Brutes": Gaza 2009

Siehe auch:

Noam Chomsky's recent address on the Israeli atrocities in Gaza.

Recorded:
Jan. 13th, 2009
Wong Auditorium, MIT
Cambridge, MA

Recorded by: Charngchi Way

 

Gastkommentar: Schreibtischtäter 1. Januar 2009
Michael Warschawski

Israels Rechtfertiger des Krieges

* Von Michael Warschawski

Barak, Olmert, Livni und Ashkenazi werden sich eines Tages wegen Kriegsverbrechen vor Gericht verantworten müssen, wie andere Kriegsverbrecher. Es gibt eine zweite Kategorie von Kriminellen, die den Gerichten entrinnen könnten. Sie beflecken ihre Hände nicht mit dem Blut der Zivilisten, sondern liefern die intellektuellen und scheinmoralischen Rechtfertigungen für die Mörder. ...

* Michael Warschawski wurde 1949 als Sohn eines Oberrabbiners in Strasbourg geboren. 1965, im Alter von 16 Jahren ging er nach Jerusalem, um den Talmud zu studieren. Er ist ein israelischer Friedensaktivist und Kommunist. 1982 war er Mitbegründer der Organisation Yesh Gvul („Es gibt eine Grenze“). 1984 gründete er das Alternative Information Center (AIC), das Aktivisten der israelischen und palästinensischen Linken und der Friedensbewegung zusammenfasst.

 

Krise und Repression in Peru 5. Dezember 2008

Von Renàn Raffo M, Leiter des Politischen Büros der Peruanischen Kommunistischen Partei (PCP)
Lima, Peru,1. Dezember 2008

Wie wir alle wissen, durchlebt die kapitalistische Welt gerade eine der schwersten Krisen in ihrer Geschichte. Es handelt sich nicht um eine vorübergehende Krise wie die in den 90ern. Es ist eine Krise mit weltweitem Ausmaß, langanhaltendem und mit systematischem Charakter, die alle Sphären der kapitalistischen Welt umfassend und tief betrifft, schädigt und beeinträchtigt.

Die Finanzkrise, die ihr Epizentrum in den USA hatte, das Hegemonialzentrum des Weltkapitalismus, breitet sich wie ein Lauffeuer in die Realwirtschaft aus und verursacht eine Rezession, den Verlust von Millionen von Arbeitsplätzen, Armut und Angst in den ärmsten Bevölkerungsschichten der Erde. (...)

Auf internationaler Ebene verschärft die Krise die interimperialistischen Widersprüche und die Streitigkeiten/Dispute um die regionale und weltweite Hegemonie; Widersprüche, die oft genug durch Kriege gelöst werden, so wie es in den zwei Weltkriegen des vorigen Jahrhunderts geschah.

Die jetzige Situation ist nicht anders. Die internationale Ordnung und Institutionalisierung (UNO, Weltwährungsfond, Weltbank, Welthandelsorganisation, usw.), die nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden, kommen an ihr Ende und stellen so ins Zentrum unserer Sorge den Kampf für den Frieden und eine neue gerechtere Wirtschafts- und Sozialordnung.

In diesem Sinne sehen wir, wie in der Welt neue Mächte entstehen und sich regionale Blöcke formen, die um die Märkte, um die Kontrolle der Ressourcen und um Einflussräume kämpfen und zu einer Neuordnung der Weltwirtschaft und zu einer multipolaren Situation führen. Eine Situation, die ganz anders ist als die absolute Herrschaft, mit der das nordamerikanische Imperium aus dem Kalten Krieg erwuchs. Das Aufkommen der BRIC (Brasilien, Russland, Indien und China) als neue aufstrebende Weltmächte sind Ausdruck dieser neuen Realität.

In diesem Zusammenhang muss sich die Strategie der Völker auf die Aufgaben der Sammlung der Kräfte und auf den Kampf um eine gerechtere Weltordnung richten, wie auch auf den Kampf für den Frieden und gegen den Krieg. Es ist der Moment, um den Kampf der Ideen zu verstärken, besonders jetzt, wo die Thesen des einzigen Vorhabens und das Ende der Geschichte durch den Urteilsspruch der Tatsachen besiegt ist und die Operatoren des Neoliberalismus (Weltwährungsfond, Weltbank und Welthandelsorganisation) weltweit abgelehnt werden, sogar durch das nordamerikanische Volk. ...

 

From Mumbai to Washington: Now Is the Time to Renounce the War on Terror December 3, 2008

by Yifat Susskind

... Now, the Indian government is poised to go down the same road. Leaders of India's main opposition party, the Hindu-nationalist BJP, are demanding that their government act like the US did after 9-11. They see no reason that India shouldn't avail itself of the same strong-arm tactics that the Bush Administration has enjoyed—and legitimized.

Here's the reason: terrorist attacks are not acts of war to be responded to in kind, but crimes against humanity. As crimes, they should be investigated and the perpetrators tried and prosecuted. We have the body of international laws and institutions needed to pursue genuine justice in the wake of terrorist attacks. Let's use them. And let's dust off the tradition of peaceful cooperation between governments (we're going to need it anyway, to deal with the global recession and climate change).

The lessons of the past seven years are that there is no military solution to terrorism; that a militarized response only feeds the same constellation of forces that produce support for terrorism; that a war on terror enhances the power of extremists on both sides and shuts down the space for dialogue, diplomacy and decency.

That's the message we need to deliver loud and clear to President-elect Obama and his new foreign policy team. We may not be able to undo all of the damage inflicted by the Bush Administration, but we can demand a new direction, starting with a forceful human-rights based response to the atrocities in Mumbai. ...

 

Russian analyst predicts decline and breakup of U.S. 15.11.2008

This article is pretty much nonsense, but it is interesting to read!

 

Ohne Bush kein Obama 15.11.2008

Wahl des ersten afroamerikanischen US-Präsidenten – Ergebnis des Versagens seines Amtsvorgängers

Von Mumia Abu-Jamal

... Wenn wir nach der Bedeutung dieses Sieges fragen, dann können wir nicht leugnen, daß er von hohem Symbolwert ist. In unzähligen afroamerikanischen Familien wird Obamas Foto neben den Konterfeis von Martin Luther King und John F. Kennedy und einem Bildnis des bleichgesichtigen Jesus Christus einen Ehrenplatz bekommen. Und sicher wird nicht nur in Kenia, sondern auch in anderen afrikanischen Ländern künftig ein Foto des lächelnden Barack Obama zahlreiche Wände zieren.

Aber neben der Symbolwirkung von Obamas Wahlsieg geht es vor allem um die Substanz der Veränderungen, die seine Wähler sich von seiner Amtszeit erwarten. Und hier warnen schon einige Wissenschaftler davor, daß sich Obamas Politik nicht grundlegend von der seiner Vorgänger unterscheiden wird. Der Politikwissenschaftler Dr. Clarence Lusane von der American University in Washington D.C. verwies schon in der Frühjahrsausgabe 2008 der Zeitschrift The Black Scholar auf die Geldgeber, die hinter Obama und seiner Demokratischen Partei stehen, und erklärte dazu: ...

 

The End of International Law? 10.28.2008

by Robert Dreyfuss (The Nation)

A parallel new Bush doctrine is emerging, in the last days of the soon-to-be-ancien regime, and it needs to be strangled in its crib. Like the original Bush doctrine -- the one that Sarah Palin couldn't name, which called for preventive military action against emerging threats -- this one also casts international law aside by insisting that the United States has an inherent right to cross international borders in "hot pursuit" of anyone it doesn't like.

They're already applying it to Pakistan, and this week Syria was the target. Is Iran next? (...)

Of course, the very invasion of Iraq was illegal in 2003, and it flouted international law. So some may say, these cross-border raids are small potatoes. But they're not. This is a big deal. If it becomes a standard part of U.S. military doctrine that any country can be declared "criminal" and thus lose its sovereignty, then there is no such thing as international law anymore.

When Defense Secretary Robert Gates was asked about this, here's what he said, as quoted in the Post article cited earlier:

"'We will do what is necessary to protect our troops,' Defense Secretary Robert M. Gates said in Senate testimony last month, when asked about the cross-border operations. Under questioning, Gates said that he was not an expert in international law but that he assumed the State Department had consulted such laws before the U.S. military was granted authority to make such strikes."

Not an expert in international law? He'll leave it to the State Department? And this is the guy that Barack Obama's advisers say ought to stay on at the Pentagon under an Obama administration?

 

The American Way of Life is Dead… October 10, 2008

By Stanislav Mishin

October 10, 2008 "Information Clearinghouse" -- The American way of life is dead and like a beheaded corpse, still stumbling around, it has yet to come to that realization that should be obvious to anyone.

The American way of life, a system unsustainable by any stretch of the imagination, was facilitated on two facts: cheap gas and a valuable currency, the currency then morphing into cheap credit. ...

 

Anti-democratic nature of US capitalism is being exposed October 10, 2008

By Noam Chomsky

 

Oslo-Bande 11.10.2008

Friedensnobelpreis an Kriegstreiber

Von Werner Pirker

 

Finanz-Tsunami erfasst Europa 30.09.2008

26 Milliarden Euro Steuergeld für Baufinanzierer Hypo Real Estate / Domino-Effekt befürchtet

Von Jürgen Elsässer

Das Bankensterben greift auf Europa über. Der Fast-Kollaps von Hypo Real Estate macht deutlich, wie verwundbar auch die deutschen Geldhäuser sind.

 

KosovOssetia and Croatian nationalism‏ (TFF PeaceTips (TFF@transnational.org))

 

Nadelstiche gegen Rußland 18.09.2008
Auf Schmusekurs mit dem Aggressor: Bundeskanzlerin Angela Merkel
und ihr georgischer Amtskollege Michail Saakaschwili in Tbilissi (17.8.2008)

Hintergrund. Georgien-Krieg und imperiale Geopolitik

Von Martin Hantke

Wir veröffentlichen im folgenden eine aktualisierte und stark gekürzte Fassung der soeben erschienenen IMI-Studie über den Georgien-Krieg von Martin Hantke. Der vollständige Text mit einem umfangreicheren Fußnotenapparat kann unter folgendem Link im Internet heruntergeladen werden: www.imi-online.de/download/IMI-Studie2008-10.pdf . Wir danken der Informationsstelle Militarisierung e. V. in Tübingen und dem Autor für die freundliche Genehmigung zum Abdruck.

Die Gründung einer gegen Washingtons Vormachtanspruch gerichteten Achse Paris–Berlin–Moskau stellt für US-Geopolitiker einen geopolitischen Alptraum dar. Schon kurz nach den Anschlägen des 11. September 2001 bot der ehemalige russische Präsident Wladimir Putin eine solche Zusammenarbeit in einer Rede vor dem Deutschen Bundestag mehr oder minder offen an.1 Bereits vor der Rede Putins warnte Zbigniew Brzezinski, einflußreicher US-Geostratege und Sicherheitsberater unter US-Präsident James Carter und jetzt des US-Präsidentschaftskandidaten Barack Obama, unmißverständlich vor einer solchen Allianz: »Man sollte sich auch an Putins Aufruf an Deutschland erinnern, gemeinsam mit Rußland eine europäi­sche Weltmacht zu schaffen, die unabhängig von den Vereinigten Staaten sein solle.«2 Nachdem sich die Achse Paris–Berlin–Moskau insbesondere im Vorfeld des US-Angriffskrieges gegen den Irak zu verfestigen drohte, setzte Washington in der Folge alles daran, einen Keil zwischen Brüssel und Moskau zu treiben. Dafür konnte es auf die antirussischen Akteure innerhalb der EU zurückgreifen, allen voran Großbritannien, Polen und die baltischen Staaten. Sukzessive gelang es so, die Europäische Union in eine immer rußlandfeindlichere Richtung zu drängen.

Dementsprechend ist auch die EU-Politik bezüglich des aktuellen Krieges im Kaukasus von einer frappierenden Einseitigkeit geprägt. Die jüngsten Beschlüsse auf europäischer Ebene sprechen hier eine deutliche Sprache, angefangen mit der einseitigen Parteinahme zugunsten Georgiens: »Der Europäische Rat ist zutiefst besorgt über den in Georgien ausgebrochenen offenen Konflikt, die damit verbundene Welle der Gewalt und die unverhältnismäßige Reaktion Rußlands.« Mit diesen Worten kommentierten die europäischen Staats- und Regierungschefs am 1. September den Angriff Georgiens auf Südossetien und die russischen Peacekeeping-Truppen vor Ort, ohne dabei zu erwähnen, geschweige denn zu kritisieren, von wem diese Aggression eigentlich ausging. ...

 

Afghanistan: Wenn man die Dinge beim Namen nennen will 10.09.2008 (Stimme Russlands)

Das Kabinett von Angela Merkel bestätigte in seiner Sitzung am 9. September das erneuerte Konzept der deutschen Militärpräsenz in Afghanistan. Es sieht insbesondere vor, das Bundeswehr-Kontingent von gegenwärtig 3 500 Mann bis auf 4 500 Mann aufzustocken und zusätzlich 30 Millionen Euro für den Wiederaufbau der Infrastruktur und der Wirtschaft Afghanistans zur Verfügung zu stellen. Im Vorfeld dieser Sitzung hatte der Vorsitzende des Bundeswehr-Verbandes Bernhard Gertz der Regierung vorgeworfen, „den Bundeswehr-Einsatz zu verharmlosen und den Krieg nicht beim Namen nennen zu wollen“. Ein Kommentar von Oleg Sewergin.

(...) Diese Herangehensweise des Weißen Hauses an die Regelung der Afghanistan-Frage ist natürlich nicht neu. Aber das ist noch nicht alles. Wie dieser Tage bekannt wurde, haben die USA beschlossen, ihr Kontingent, das im Rahmen der rein amerikanischen Operation „Enduring Freedom“ in Afghanistan agiert, unter den Oberbefehl der ISAF zu stellen, die ein Mandat der UNO besitzt. Das heißt, die Amerikaner wollen sich aus der Verantwortung ziehen. Die Hauptlast der Verantwortung für Hunderte „nebenbei anfallende“ Opfer unter der Zivilbevölkerung, für den Tod von Militärangehörigen durch Übergriffe afghanischer Kämpfer sowie für die starke Abnahme des Ansehens der Besatzungstruppen in den Augen der Bevölkerung und für alles Übrige soll künftig die NATO übernehmen. Das heißt – vor allem die Europäer. Gerade so sieht es aus, will man die Dinge, wie Herr Gertz meinte, wirklich „beim Namen nennen“. Auch wenn er damit etwas völlig anderes gemeint hatte.

 

TFF Associates on the Georgia conflict and war September 1, 2008

Transnational Foundation for Peace and Future Research 

http://www.transnational.org

 

UK warns over 'Russia aggression' 31 August 2008 (The best, or better the worst, of Gordon Brown)
Gordon Brown

UK prime minister Gordon Brown has said Nato and the EU must reassess their relations with the Kremlin to prevent further "Russian aggression".

... He went on: "My message to Russia is simple. If you want to be welcome at the top table of organisations such as the G8, OECD and WTO, you must accept that with rights come responsibilities. ...

He added: "We are also reflecting on the Nato response. We must re-evaluate the alliance's relationship with Russia, and intensify our support to Georgia and others who may face Russian aggression." ...

"We must more rapidly build relationships with other producers of oil and gas," Mr Brown said.  ...

 

Bär und Drache 25.08.2008 (www.german-foreign-policy.com Informationen zur Deutschen Außenpolitik)

BERLIN/MOSKAU/BEIJING (Eigener Bericht) - In einem "Handlungskatalog" für das deutsche Bundeskanzleramt sagen die Autoren aus Bundeswehr und Wirtschaft eine "drohende bewaffnete Auseinandersetzung" mit Russland und China voraus. Ursache seien kommende Energieengpässe, die zu schweren Verwerfungen innerhalb der EU und in der Bundesrepublik sowie zu einer "bisher einmalige(n) Staatskrise" mit "gewalttätigen Ausschreitungen und Demonstrationen" führen könnten. Zu befürchten sei, dass es einer "breit organisierten Bürgerinitiative" zukünftig gelingt, die Berliner Energiepolitik "auszuhebeln". Auftraggeber des "Handlungskatalogs" mit politischen Empfehlungen für die Bundesregierung ist der Kanzleramtsminister de Maizière. Er ist Beauftragter der Bundesregierung für die Nachrichtendienste. Die "Auftragsarbeit im hochaktuellen Umfeld" entstand zwischen Januar und Juni 2008 an der Bundesakademie für Sicherheitspolitik (BAKS) und widmet sich auch den Gefahren "von innen", berichtet ein Teilnehmer. Zuarbeit sei von "hochklassigen" Spezialisten geleistet worden, die den "letzten Schritt zur Volljährigkeit Deutschlands" anmahnen - Deutschlands globale Kriegsfähigkeit.

Das für das Bundeskanzleramt entworfene Kriegsszenario ist Ausgangspunkt der Studie.[1] Demnach werden Russland und China in absehbarer Zukunft eine "strategische Energieallianz" schließen. In der Folge fließen russisches Öl und Gas nur noch in geringem Maß in den Westen, heißt es. ...

BAKS: Energiesicherheit 2050. Eine ressortübergreifende Herausforderung; Berlin, Juni 2008 pdf. Datei

 

Analysen und Kommentare US-Raketenabwehr: Kehren die kalten 80er zurück? 26.08.2008

MOSKAU, 26. August (Andrej Kisljakow, RIA Novosti). Dieses Jahr konnten die USA viele Erfolge für ihr Raketenabwehrsystem (ABM) verbuchen.

Seit Ronald Reagan seine berühmte Star-Wars-Strategie bzw. die strategische Verteidigungsinitiative in den 80er Jahren präsentierte, haben die USA mit Sicherheit nicht so viele Raketenabwehrabkommen geschlossen. ...

 

Doppelte Standards 23.08.2008

FAZ gegen Kosovo-Vergleiche

Von Werner Pirker

Kosovo – der falsche Vergleich, lautet die Überschrift des sich auf den Konflikt um Südossetien beziehenden Leitartikels in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom Freitag. Das ist auch in der jW schon des öfteren festgestellt worden – bei einer freilich total entgegengesetzten Bewertung der beiden Konflikte.

Die »Unterschiede in der Sache« werden von FAZ-Autor Reinhard Müller dahingehend ausgelegt, daß es sich bei den NATO-Luftangriffen auf Jugoslawien 1999 um eine humanitäre Intervention gehandelt habe, während das russische Eingreifen in den kriegerischen Konflikt Georgiens mit Südossetien ein völkerrechtswidriger Überfall gewesen sei. Der FAZ-Autor geht davon aus, daß die Situation im Kosovo vor Beginn der NATO-Intervention einer humanitären Katastrophe entsprochen habe, deren Abwendung sofortiges Handeln erfordert hätte. Zwar habe die »Verhinderung eines Genozids« in Folge der russischen Veto-Politik ohne Ermächtigung des Sicherheitsrates stattgefunden, vorangegangene Beschlüsse dieses Gremiums aber hätten in ihrer Logik ein bewaffnetes Eingreifen durchaus gerechtfertigt.

Ein Gewohnheitsrecht zur Katastrophenverhinderung will Müller daraus nicht abgeleitet wissen. »Die Allianz machte dabei stets den Ausnahmecharakter dieser Intervention deutlich.« Das Gewaltverbot der UNO darf im Ausnahmefall nur von einer Ausnahmeerscheinung wie der NATO umgangen werden. Auch so läßt sich das Völkerrecht interpretieren.

Worin aber bestand die humanitäre Ausnahmesituation im Kosovo, die ein militärisches Eingreifen der Allianz gerechtfertigt haben soll? Hatte es jemals einen Großangriff auf Pristina gegeben, bei dem Mehrfach-Raketenwerfer eingesetzt wurden, deren Zweck in der weiträumigen Verwüstung eines Gebietes besteht? Das ist tatsächlich geschehen – in Tschinwali. Selbst die von den westlichen Kriegsherren erfundenen »serbischen Massaker«, wie die behauptete und inzwischen widerlegte Hinrichtung von Zivilisten in Racak, lassen keinen Vergleich mit dem georgischen Blutrausch bei der versuchten Eroberung Südossetiens zu.

»Zwar ist einem Volk, dem in einem Staat das Existenzrecht verwehrt wird, ein Verbleiben in diesem Staat nicht zuzumuten; das hat ja auch zur Unabhängigkeit des Kosovos geführt«, liest man im FAZ-Kommentar. Zwar hatten die Albaner im Kosovo alle nur denkbaren Minderheitenrechte, doch war ihnen ein Verbleib in Serbien nicht weiter zuzumuten. Den von Belgrad vorgelegten Autonomieplan wiesen sie ungelesen zurück. Für Osseten und Abchasen aber will Herr Müller festgelegt wissen, daß sie kein Recht auf Abtrennung hätten, solange ihnen das Recht auf Autonomie nicht abgesprochen werde. So erweisen sich die von Reinhard Müller behaupteten Unterschiede schlicht als doppelte Standards, während die wirklichen Unterschiede in völliger Verkehrung der Tatsachen dargestellt werden.

 

Revanche 22.08.2008

Babynahrung und Missiles für Georgien

Von Knut Mellenthin

US-Präsident George W. Bush schickt Decken, Babynahrung »und andere Güter« nach Georgien. Vielleicht sind es letztere, die es erforderlich machen, zwei Kriegsschiffe für den Transport einzusetzen. Darunter laut Agenturmeldungen der mit bis zu 90 Cruise Missiles ausgestattete Zerstörer »USS McFaul«.

Mit einer Reichweite von 2500 Kilometern könnten die Lenkraketen nicht nur die Babynahrung vor Piraten schützen, sondern auch Ziele tief im russischen Hinterland treffen. (...)

Bush hatte die Hilfsaktion, die mehr wie eine brisante militärische Provokation aussieht, am Donnerstag voriger Woche angekündigt und drohend hinzugefügt: »Wir verlangen von Rußland, sicherzustellen, daß alle Verkehrs- und Transportlinien, einschließlich Seehäfen, Flughäfen, Straßen und Luftraum für die Lieferung humanitärer Hilfe und für den Zivilverkehr offengehalten werden.« Zu diesem Zeitpunkt herrschte im Kaukasus noch Krieg. (...)

 

Kaukasus-Albaner 19.08.2008

Allianz gegen Moskau steht

Von Werner Pirker

...Wäre Georgien NATO-Mitglied gewesen, wird argumentiert, dann hätte das russische Eingreifen in den Südossetien-Konflikt den Beistandsfall ausgelöst. Das heißt aber auch: Wäre Georgien zum Zeitpunkt seines brutalen Angriffes auf Tschinwali bereits in der NATO gewesen, dann wäre die nordatlantische Wertegemeinschaft zur Kriegspartei im Kaukasus geworden. Dann wäre es an der NATO, Georgiens ungelöste Territorialfragen zu lösen, die losgetrennten Autonomiegebiete mit Gewalt zu annektieren und dabei einen Krieg mit Rußland zu riskieren. Wofür Frau Merkel eintritt, ist die ultimative Provokation. Dafür eignet sich der Provokateur von Tbilissi als Verbündeter bestens. ...

 

Gorbachev: Russia had no choice in S.Ossetia 14.08.2008

MOSCOW, (RIA Novosti) - Former Soviet leader Mikhail Gorbachev said Russia had no choice but to launch a counterattack to Georgia's offensive in breakaway South Ossetia, but it is still possible to find a political solution to the crisis.

"What happened on the night of August 7 is beyond comprehension," Gorbachev said in an article The Guardian published on Wednesday. "The Georgian military attacked the South Ossetian capital of Tskhinvali with multiple rocket launchers designed to devastate large areas."

"Russia had to respond. To accuse it of aggression against ‘small, defenseless Georgia' is not just hypocritical but shows a lack of humanity," he said in the article. ...

 

Altes und neues Europa

Georgien spaltet EU und NATO

Von Rainer Rupp

 ... Im Gegensatz zu Washington setzt das »alte« Europa aufgrund seiner handfesten energie- und industriepolitischen Zielsetzungen nicht auf Konfrontation, sondern auf Kooperation mit dem »strategischen Partner Rußland«, so der italienische Außenminister Franco Frattini am Montag. Besonders verärgert scheinen daher die »alten« Europäer über die Tatsache, daß das russophobe Regime in Georgien seinen mörderischen, auf die Vertreibung der meist russischen Staatsbürger Südossetiens zielenden Angriff zumindest mit Duldung und wahrscheinlich in Abstimmung mit Washington durchgeführt hat, ohne Rücksichtnahme auf europäische Interessen.

Zufrieden dürfen dagegen die Amerikaner mit ihren »neuen« Europäern sein, die sich in ihrem Russenhaß geradezu überschlugen, um Michail Saakaschwilis Propagandaschlacht gegen den gemeingefährlichen Bären im Kreml weiter anzuheizen. Nach Rücksprache mit Washington statteten die Staatchefs von Polen, der Ukraine und der drei baltischen Staaten am Dienstag dem vermeintlichen georgischen Opfer russischer Aggression ostentativ einen Solidaritätsbesuch ab. Zuvor hatten die fünf Präsidenten in einer gemeinsamen Erklärung EU und NATO dringend aufgefordert, »sich gegen die Ausbreitung der imperialistischen und revisionistischen Politik Rußlands zu stemmen«. Zur gleichen Zeit erklärte am anderen Ende des EU-Spektrums der italienische Außenminister Frattini, daß man »in Europa keine antirussische Koalition schaffen« wird und daß Italien »der Position Putins sehr nahesteht«.

 

Südossetien ist kein Teil Georgiens 13.08.2008

Konflikt entspringt Auflösung der UdSSR. Westliche Balkanpolitik wird im Kaukasus bestraft

Von Werner Pirker

... Am 9. April 1991 erklärte Georgien seinen Austritt aus der UdSSR. Doch bereits am 10. November 1989 hatte der Oberste Sowjet der Südossetischen Autonomen Sowjetrepublik seine Unabhängigkeit von Georgien erklärt. Die Lostrennung Georgiens von der Sowjetunion war somit von den Südosseten nicht mitvollzogen werden. Überhaupt kann Südossetien nicht als ein integraler Bestandteil der im Auflösungsprozeß der UdSSR entstandenen Republik Georgien bezeichnet werden. Denn Südossetien war nie Teil eines unabhängigen georgischen Staatswesens.

1774 war Alanien, das Land der Alanen, später Osseten, freiwillig dem Russischen Reich beigetreten. Die iranischsprachigen Alanen waren im 6.Jahrhundert aus Gebieten südlich des Dons in den Kaukasus gekommen, wo sie sich zuerst nur nördlich des Hauptkammes, später auch südlich davon niederließen. Im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts wurde Nordossetien dem Nordkaukasischen Militärbezirk eingegliedert, während Südossetien den georgischen Gebieten angeschlossen wurde. Diese Einteilung wurde in der Sowjetperiode im wesentlichen beibehalten. Ein Teil Georgiens war Südossetien also nur vermittelt über die Existenz Georgiens als Gouvernement des russischen Imperiums und später als Sozialistische Sowjetrepublik. Seine Unabhängigkeit hat deshalb völlig andere geschichtliche Voraussetzungen als die der Kosovo-Albaner. Denn das Kosovo ist historisch serbisches Kernland. Es ist nicht erst im jugoslawischen Zusammenhang serbisch geworden.

Dennoch berufen sich die Südosseten in ihrem Unabhängigkeitsstreben auf das Kosovo-Beispiel. Das ist vor allem eine gegen die westliche Politik der doppelten Standards gerichtete Position. Wer den Albanern im Kosovo das Recht auf staatliche Lostrennung zugesteht, müßte dieses Recht auch den Südosseten zugestehen. Unter der Wucht der russischen Militäraktion im Kaukasus dürfte es so mancher westliche Politiker inzwischen bereits bedauern, auf dem Balkan die Büchse der Pandora geöffnet zu haben.

 

The Russo-Georgian War and the Balance of Power August 12, 2008 ( http://www.stratfor.com )
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By George Friedman

 

Georgia War a Neocon Election Ploy? August 12, 2008
Sen. John McCain and Georgian President Mikheil Saakashvili

By Robert Scheer

Is it possible that this time the October surprise was tried in August, and that the garbage issue of brave little Georgia struggling for its survival from the grasp of the Russian bear was stoked to influence the U.S. presidential election?

Before you dismiss that possibility, consider the role of one Randy Scheunemann, for four years a paid lobbyist for the Georgian government who ended his official lobbying connection only in March, months after he became Republican presidential candidate John McCain’s senior foreign policy adviser.

Previously, Scheunemann was best known as one of the neoconservatives who engineered the war in Iraq when he was a director of the Project for a New American Century. It was Scheunemann who, after working on the McCain 2000 presidential campaign, headed the Committee for the Liberation of Iraq, which championed the U.S. invasion of Iraq. ...

 

Stratfor: Russland hat Stärke gezeigt und wird nur auf Stärke hören 11.08.2008  (RIA Novosti)

WASHINGTON, 11. August (RIA Novosti). Russland hat seine Fähigkeit gezeigt, erfolgreiche Militäroperationen durchzuführen und Kräfte zu besiegen, die von US-Fachleuten ausgebildet wurden.

Das stellt die einflussreiche US-Institution Stratfor, Thinktank der USA und als "Schatten-CIA" bezeichnet, fest.

In einer Stratfor-Analyse heißt es: "Mit seiner Operation in Südossetien hat Russland drei Dinge bewiesen. 1. Seine Armee kann erfolgreiche Operationen ausführen, woran ausländische Beobachter gezweifelt haben. 2. Die Russen können die von den US-Militärinstrukteuren getrimmten Kräfte besiegen. 3. Russland hat bewiesen, dass sich die USA und die Nato nicht in der Situation befinden, die für sie ein militärisches Eingreifen in diesen Konflikt ermöglichen könnte."

Nach Ansicht der Verfasser war die Operation vor allem ein Signal an die ehemaligen Unionsrepubliken, und zwar an die Ukraine, den gesamten Kaukasus und Zentralasien.

"Außerdem galten diese Signale Polen und Tschechien, die das amerikanische Raketenabwehrsystem bei sich aufstellen sollen. Russland bedroht natürlich niemanden mit einer Intervention, es fordert aber alle auf, die Meinung über das Kräfteverhältnis in der Region zu revidieren", wird im Stratfor-Dokument betont. ...

 

Krieg ums kaspische Öl 09.08.2008

Mit Waffengewalt wollen westliche Multis die russische Vorherrschaft über die gigantischen Vorkommen brechen

Von Jürgen Elsässer

Die georgische Pipeline von British Petroleom ist ein Flop. Gazprom eröffnet eine Röhre nach der anderen. Mit Krieg soll der russische Vorsprung eliminiert werden.

 

Uribe ist so frei 04.07.2008

Bewaffneter Konflikt in Kolumbien

Von Harald Neuber

... Die geheimdienstliche und militärische Offensive kam zu einem Zeitpunkt, zu dem Uribe sich politisch in der Defensive befand: Der Oberste Gerichtshof in Bogotá spricht seiner Regierung die Legitimität ab, weil mindestens ein Fünftel der Abgeordneten des Regierungslagers von paramilitärischen Todesschwadronen unterstützt wurde. Die Richter haben sich zudem offen gegen den Versuch Uribes gewandt, 2010 erneut zu kandidieren – was die Verfassung bislang verbietet. ...

Mit der militärischen Befreiungsoperation ist eine friedliche Lösung des Jahrzehnte währenden Konfliktes in Kolumbien in weite Ferne gerückt. Allein Betancourt und drei am Mittwoch ebenfalls befreite US-Söldner hatten politischen Wert für Washington und Bogotá. Uribe hat in den vergangenen Jahren mehrfach deutlich gemacht, daß ihm die bis zu 700 Kriegsgefangenen der FARC – oft niedere Militärs, die im Rahmen von Kampfhandlungen in die Hand der Rebellen fielen – gleich sind. Ihr Schicksal wird die Regierung nicht zu Verhandlungen bewegen. Auch die sozialen Gründe hinter dem Konflikt sind von Uribe nie ernsthaft angegangen worden. Die ungleiche Landverteilung, die Gewalt der Großgrundbesitzer, der mangelnde Zugriff auf Ressourcen. Ganz im Gegenteil: Die neoliberale Politik der Uribe-Führung hat all diese Mißstände noch weiter verschärft.

Für die FARC ist die Befreiung ein schwerer Schlag, weil für sie nun ein Ausweg aus dem Konflikt versperrt ist. Die Freilassung Betancourts hätte ihre politische Stellung derart verbessern können, daß sie – in einem von den Anrainerstaaten unterstützten Friedensprozeß – den Schritt auf die politische Ebene hätte wagen können. Diese Chance ist nun vertan. Ingrid Betancourt ist frei, der Krieg geht weiter.

 

Machtmonolog in Berlin 26.06.2008
Der Dirigent: Frank-Walter Steinmeier mit dem palästinensischen Premier Salam Fajjad
(links) und Amr Mussa von der Arabischen Liga Foto: AP

Palästinakonferenz als antipalästinensische Veranstaltung. US-Außenministerin Rice weist arabische Position zur Hamas energisch zurück

Von Werner Pirker

 

Auf ideologischem Glatteis 17.06.2008
Die Nation, eine kollektive Halluzination: deutscher Fußballfan während
der Fußball-EM in Klagenfurt (8.6.2008)

Sollte der Begriff der Nation von links angeeignet werden? Zwischenbilanz einer zunehmend rechtsdrehenden Debatte

Von Thomas Wagner

 

Legitimationskrise 16.06.2008

Iren zeigen EU die kalte Schulter

Von Werner Pirker

 

Katastrophengewinnler 04.06.2008
Westliche Staaten sehen in dem Desaster auch eine Marktchance: Kinder
an einer Hilfsstation nahe der myanmarischen Hauptstadt Yangon (12.5.2008)

Nach dem Wirbelsturm »Nargis«: EU und USA drohen mit einer militärischen Intervention in Myanmar. Dabei verfolgen sie weniger humanitäre als geostrategische Ziele

Von Fred Schmid

Dr. Fred Schmid ist Redakteur im Institut für sozial-ökologische Wirtschaftsforschung e. V. in München. Dieser Beitrag ist demnächst auch unter isw-muenchen.de zu lesen

 

Der Niedergang von Imperien 31.05.2008

Nach acht Jahren Bush-Präsidentschaft sind die USA in der Welt »weder geliebt noch gefürchtet«

Von Mumia Abu-Jamal

... Bush hat dieser Widerstand seine Popularität gekostet, und korrespondierend damit haben die USA weltweit Prestige eingebüßt. Ein Indikator dafür war, als Bush nun die Scheichs in Saudi-Arabien bat, die Ölpreiserhöhungen auszusetzen und die Fördermengen zu erhöhen. Die saudischen Prinzen wiesen sein Begehren kühl zurück. Wobei sie es nicht persönlich meinten; es ging einfach ums Geschäft. Danach hatte der US-Präsident eigentlich einen Termin mit dem umstrittenen libanesischen Premier Fuad Siniora, aber sein Gastgeber lud ihn kurzfristig wieder aus. Siniora gab offensichtlich einem Treffen mit hochrangigen Führern der Hisbollah den Vorzug, das ihm weitaus wichtiger war.

Diese Signale sind so alltäglich nicht. Sie zeigen aber, welches Ansehen die USA heutzutage selbst bei ihren »Freunden« genießen. Der ägyptische Journalist Hisham Qassem merkte zur Reise Bushs und seinem Empfang an: »Es wurde deutlich, daß die USA weder geliebt noch gefürchtet werden.« Ein bemerkenswerter Ausspruch, der so vor acht oder mehr Jahren nicht denkbar gewesen wäre. ...

 

Phantomschmerz 28.05.2008

Aufregung um die Linkspartei

Von Werner Pirker

... Die hinter der Schwan-Kandidatur steckende sozialdemokratische Strategie ist nicht auf die Herstellung eines neuen gesellschaftlichen Konsenses unter Einschluß der Linkskräfte gerichtet, sondern auf eine Verpflichtung der Linkspartei zur Anpassung an den alten antikommunistischen Konsens. ...