The Hostile Press

Hostile Defined:
(1) a: of or relating to an enemy <hostile fire> b: marked by malevolence <a hostile act> c: openly opposed or resisting <a hostile critic> <hostile to new ideas> d: not hospitable <plants growing in a hostile environment> (2): having an intimidating, antagonistic, or offensive nature.
 


Mythen Die Feuer der Hölle 24.08.2009

Von Cordula Meyer

Der als Polizistenmörder verurteilte schwarze Autor Mumia Abu-Jamal ist der berühmteste Todeskandidat der Welt. Linke verehren ihn, die Witwe Maureen Faulkner aber kämpft für ihre Wahrheit. Nun sieht es so aus, als würde sie gewinnen.

-------- Original-Nachricht --------
Betreff: Leserbriefe zu "Die Feuer der Hölle", Der Spiegel,Nr.35-24.8.09]
Datum: Thu, 27 Aug 2009 17:55:27 +0200
Von: Free.Mumia@gmx.net
An: free.mumia@gmx.net

Hallo,

seit heute früh erreichen uns zahlreiche Leserbriefe in Bezug auf den SPIEGEL Artikel "Die Feuer der Hölle", Der Spiegel,Nr.35-24.8.09. Wir schicken euch als Anregeung einige davon weiter und möchten nochmal daran erinnern, dass es wichtig wäre, diesen Angriff auf Mumia Abu-Jamal auch im SPIEGEL selbst zurück zu weisen.

Wir sehen in dem Artikel den Versuch, der rassistischen Polizeribruderschaft FOP und ihrem Chefagitatoren um Micheal Smerconish Schützenhilfe zu leisten, um die bürgerliche Öffentlichkeit auf eine Hinrichtung von Mumia einzustimmen. Sollten mehr Medien das aufgreifen, könnte das durchaus Schaden anrichten.

Daher unsere Bitte: Nehmt diesen Blödsinn ernst, auch wenn er mit der Realität unserer Kampagne für das Leben und die Freiheit von Mumia Abu-Jamal eigentlich nichts gemein hat. Ihr könnt diese Lesernbriefe per e-mail über  leserbriefe@spiegel.de  schreiben.


Mit solidarischen Grüßen,

Berliner Bündnis FREIHEIT für MUMIA ABU-JAMAL

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Anton Mestin schrieb am 27.08.2009:

Sehr geehrte Damen und Herren beim Spiegel,

Ihr Anspruch auf eigenständige Recherche ist Ihnen bei dem Artikel über Mumia Abu-Jamal leider völlig abhanden gekommen. Zwar hat Cordula Meyer es gerade noch geschafft, auf "Unstimmigkeiten" im Verfahren des seit über 27 Jahren in einer 6qm kleinen Todeszelle inhaftierten Journalisten Mumia Abu-Jamal hinzuweisen, aber zu mehr Hintergründen  haben die fünf Seiten Artikel dann leider doch nicht gereicht.

Mumia Abu-Jamal wird nicht nur deswegen von Millionen Menschen unterstützt, weil er ein kompetenter politischer Analyst und ansprechender Autor ist, sondern weil seine Verurteilung zum Tod 1982 auf absolut unbewiesenen Behauptungen basiert.

Zeuginnen wie Veronica Jones oder die Krankenhauswache Priscilla Durham haben ihre Aussagen längst zurückgezogen. Beide haben hinlänglich erklärt, wie sie unter Druck der Polizei in Philadelphia überhaupt dazu kamen, Mumia Abu-Jamal zu belasten. Die Unstimmigkeiten hören hier aber lange nicht auf.

Staaatsanwealt McGill nahm der Jury die Verantwortung für ein Todesurteil ab, in dem er sugerierte: "Der Angeklagte habe noch Berufung auf Berufung". Richter Sabo liess das durch gehen. In 13 anderen Verfahren haben höhere Instanzen diese von beiden oft angewendete Taktik als klaren Verfassungsbruch kassiert, nur bei Mumia Abu-Jamal nicht.

Die Frage drängt sich auf, warum eigentlich nicht?

In Ihrem Artikel wird mit keinem Wort die rechtsaussen Polizei Bruderschaft "Fraternal Oder of Police" (F.O.P.) erwähnt, deren Mitglied Richter Sabo bis zu seinem Lebensende war. Sie ist die treibende Kraft hinter der poitischen Kampagne, Mumia Abu-Jamal hinrichten zu lassen. Maureen Faulkner wird seit Jahrzehnten als Gallionsfigur missbraucht. Der Chefstratege und Medienmann Michael Smerconish ist das intelektuelle Sprachrohr dieser Bemühungen. Wie in seinem heutigen Artikel in den Philadelphia Daily News ( http://www.philly.com/dailynews/opinion/20090827_Michael_Smerconish__A_German_surrender__on_Mumia_.html  ) unschwer zu erkennen ist, hat er Cordula Meyer bei ihrer "Recherche" unterstützt.

Dass der SPIEGEL versucht, Mumia Abu-Jamal als vermeintliche linke Ikone zu bagatellisieren und sich gleichzeitig zum Gehilfen einer auf Rassismus und Todesstrafenempathie basierenden Kampagne macht, ist sehr besorgniserregend.

Mit freundlichen Grüßen,

Anton Mestin, Berlin

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Charlotte King schrieb ebenfalls am 27.08.2009:

Die Chefredakteure des Spiegel sowie Frau Cordula Meyer täten gut daran , ihren Lesern eine korrekte Recherche über den Fall Mumia Abu-Jamal zu offerieren! Aufgrund falscher (!) Fakten sollen Leser "diskutieren", ob Mumia Abu-Jamal schuldig oder unschuldig ist -das ist mehr als absurd! Wenn solch ein reißerischer Artikel die Auflage heben soll, dann ist das gewissenlos und hat mit seriösem Journalismus NICHTS zu tun! Charlotte King (keine Ortsangabe)

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Petra Siemering schrieb am 26.08.2009:

Ich bin erschüttert darüber, mit welcher Ignoranz der Artikel über Mumia Abu-Jamal abgefaßt wurde. Süffisant werden Mumia-Unterstützer und Herr Abu-Jamal selbst diffamiert und verunglimpft. Kein Wort über die DRINGLICHKEIT der ABSCHAFFUNG der Todesstrafe in den USA -und weltweit! - Der Tod Daniel Faulkners ist tragisch - der Mumia Abu-Jamal -Prozess war ein rassistischer Prozess mit zur Falschaussage erpreßten "Zeugen", wie längst belegt ( s. z.B. Amnesty International)ist. Es geht und ging immer um einen FAIREN Prozess, in dem die Beweise für die von Mumia Abu-Jamals erklärte Unschuld vorgelegt werden können. Das ist Frau Cordula Meyer leider egal. Falsche "Fakten" und Unterstellungen werden aneinandergereiht; ich empfehle Frau Cordula Meyer dringend den Film "In Prison My Whole Life". Der Trailer ist unter www.inprisonmywholelife abruf
bar.
Übel auch , den Begriff "Intellektuelle" in diffamierender Weise zu benutzen-,war im "Dritten Reich" gang und gäbe und umso erschreckender, nun im "Der Spiegel" diesen Stil vorzufinden! "Der Spiegel" mit seiner relativ hohen Auflage würde gut daran tun, Gegner der Todesstrafe -"Der erbärmlichsten Form des bewußten Mordes" -zu unterstützen! Biete Ihnen , Frau Meyer, gerne ein Gespräch zur Sache an.

Petra Siemering

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Im Online Diskussionsforum des SPIEGELs zur Todesstrafe ( http://forum.spiegel.de/showthread.php?t=8358 ) veröffentlichte Annette Schiffmann am 27.08.2009 folgendes:

Die falsche Fragestellung

Wie schade, dass der Spiegel genau das tut, was er der Solidaritätsbewegung vorwirft - er reduziert den hochkomplexen Fall mit dem Titel dieses Forums auf eine Glaubensfrage.
Um die Frage nach Schuld oder Unschuld beantworten zu können, bräuchte man detaillierte Fakten zu Tathergang und Urteilsfindung - davon jedoch weit und breit keine Spur. Stattdessen Verlautbarungen und Bekenntnisse einzelner, die keinen anderen Sinn zu haben scheinen als den angeblich so verehrten Helden im Todestrakt von seinem mutmaßlichen Sockel zu zerren. Nun denn.
Das erzeugt ungute Gefühle auf den verurteilten Mörder und Mitleid mit der Witwe, aber der Wahrheitsfindung dient es nicht.
Wäre es einem Blatt, das sich als intellektuell begreift, nicht angemessen gewesen, die Frage nach der Todesstrafe an sich zu thematisieren? Zu fragen, ob und wenn ja, in welchen Fällen, sie vollstreckt werden sollte?
Wäre es nicht angemessen gewesen zu erwähnen, wie viele tausend Menschen in den USA, und zwar jahrzehntelang, in Todestrakten sitzen? Dass es wichtig und richtig wäre, diese Hölle zu beenden - egal, ob die Verurteilten schuldig sind oder nicht?
Wäre es nicht spannend gewesen, das Gefängnissystem in den Vereinigten Staaten genauer zu beschreiben und zu beleuchten und zu zeigen, wer dort auf welcher Seite der Gitter bzw. schalldichten Wände sitzt und warum? Und wer davon profitiert und warum?
Wäre es schließlich in dem Artikel selbst nicht hilfreicher gewesen, ein paar handfeste Gründe für die Forderung Abu-Jamals und all der verblendeten Prominenten nach einem neuen Verfahren aufzuzählen - die nie verwendeten Fotos des Fotografen am Tatort, die neuen, ungehörten Zeugen, den Amnesty Report zu all den verfassungswidrigen Verfahrensfehlern?
Und hätte man den hervorragenden Film von Marc Evans "In Prison My Whole Life" und das akribisch recherchierte Buch von Dr. Michael Schiffmann "Wettlauf gegen den Tod" nicht wenigstens erwähnen können, damit tatsächlich an den Fakten Interessierte sich selbst ein Bild verschaffen können?
Nein. Offensichtlich nicht. Warum nicht?
Mit Stimmungsmache statt Fakten strickt der Spiegel selbst den Mythos weiter, den er anprangert.
Und nimmt die Folgen für den Mann im Todestrakt billigend in Kauf.

Annette Schiffmann - think queer - netzwerkagentur für kunst und kommunikation Heidelberg
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Soweit einige weitere Reaktionen auf die Hetze des SPIEGELS.

--
Berliner Bündnis Freiheit für Mumia Abu-Jamal!
im HdD
Greifswalderstr.4
10405 Berlin
www.mumia-hoerbuch.de/bundnis.htm
free.mumia (ät) gmx.net
Wer ist das Berliner Bündnis Freiheit für Mumia Abu-Jamal?
http://mumia-hoerbuch.de/kontakt.htm

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Jetzt freischalten unter http://portal.gmx.net/de/go/maxdome

--
Berliner Bündnis Freiheit für Mumia Abu-Jamal!
im HdD
Greifswalderstr.4
10405 Berlin
www.mumia-hoerbuch.de/bundnis.htm
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Wer ist das Berliner Bündnis Freiheit für Mumia Abu-Jamal?
http://mumia-hoerbuch.de/kontakt.htm
 

Siehe auch: http://www.top-medien-berlin.de/content/view/473/2/
DER SPIEGEL unterstützt Polizistenwitwe, die »will, daß Mumia stirbt«

 

Bibbern für die Galerie 17.02.2009

Wie CNN im russisch-ukrainischen Gasstreit Stimmung machte

Von Ralf Wurzbacher

Das war wieder ein Zirkus. Anfang 2009 tobte der »Gasstreit« zwischen Rußland und der Ukraine – seit 2005 wiederholt sich dieser Konflikt jeden Winter. Und wie in den Vorjahren interessierte die Me­dien vor allem die Frage, wer der Gute und wer der Böse ist. Vergleichsweise neutral und ausgewogen geriet diesmal in Deutschland die Berichterstattung: Irgendwie verdienten beide Seiten den schwarzen Peter. Apodiktisch dagegen die Botschaft der Newsmaker in den USA: Der Russe ist der Halunke, aus niederen Beweggründen dreht er Europa den Gashahn ab. ...

 


Foreign Minister Sergey V. Lavrov of Russia at the United Nations. He met with Secretary of State Condoleezza Rice
Russian Neighbors Urge U.N. to Stand Against Kremlin Aggression September 24, 2008  (New York Times)

UNITED NATIONS — As Russia’s neighbors urged the United Nations to stand up to a newly aggressive Moscow, Secretary of State Condoleezza Rice met with her Russian counterpart on Wednesday in an effort to restore battered relations and find common ground on restraining the nuclear ambitions of Iran and North Korea. (...)

 


Wladimir Kotenew:  RUSSLANDS BOTSCHAFTER IN BERLIN
Kaviarhäppchen, Pomp und Propaganda 21.09.2008 (SPIEGEL ONLINE )

Von Christian Neef

Er hat Glanz in die russische Vertretung in Berlin gebracht: Botschafter Kotenew möchte den deutschen Blick auf Russland von Klischees befreien - und gibt sich deshalb als Partylöwe, ja als russischer Kennedy. Dabei ist er seinen bärbeißigen Vorgängern doch so nah.